Da im Projektalltag nicht immer alles nach Plan läuft und man bei den
 vielen Teilschritten eines Projektes schnell den Überblick verlieren 
kann, ist es meiner Meinung nach besonders wichtig, sich immer wieder 
den aktuellen Projektstand vor Augen zu führen. Eine sehr gute 
Möglichkeit den Fortschritt zu visualisieren und festzuhalten bieten 
dabei die sogenannten „Burn-Down-Charts“.
Ein Burn-Down-Chart ist eine grafische Darstellung, die den 
Projektstand in Form des noch verbleibenden Aufwandes oder der bisher 
erledigten Arbeitspakete angibt. Dabei wird auf der anderen Seite die 
verbleibende Zeit bis zum Stichtag oder die noch geplanten Treffen bis 
zur Abgabefrist festgelegt.
Somit wird ein solches Diagramm genutzt,  um vorherzusagen, wann die 
Arbeit vollständig erledigt sein wird und ob entsprechende Deadlines 
eingehalten werden können.
Folgende Vorteile lassen sich dabei durch die gezielte Verwendung des Burn-Down-Charts erzielen:
1. Es liefert zeitnahe Informationen zu der Frage, welches geschätzte
 Arbeitspensum oder welcher geschätzter Fortschritt, in der zur 
Verfügung stehenden Zeit bewältigen werden kann.
2. Es dient als Frühwarnsystems und gibt eine Antwort auf die Frage, 
ob der Zeitplan eingehalten wird oder ob sich die Zeitplanung 
verschiebt. Dadurch können Abweichungen früher erkannt und schneller 
durch entsprechende Maßnahmen korrigiert werden.
3. Probleme beim Fortschritt werden sofort sichtbar.
4. Das visuelle Darstellen des Projektfortschritts fungiert dabei auch als Motivator des Projektteams.
Standartmäßig werden auf der X-Achse des Burn-Down-Charts die 
geschätzten Arbeitstage oder Arbeitsstunden bis zum erreichen der 
Fertigstellung eingetragen. Bei Projekten mit festgelegter Deadline 
ersetzt dieser Termin dabei die geschätzten Werte.
Auf der  Y-Achse werden nun die festgelegten Arbeitspakete oder der verbleibende Projektfortschritt markiert.
Im folgenden Beispiel wurden für die Abarbeitung von drei 
Arbeitspaketen (Y-Achse) sieben Tage (X-Achse) vorgegeben. Zu Erledigung
 des ersten Arbeitspaketes benötigte das Projektteam zwei Tage, sodass 
noch fünf Tage bis zur Deadline übrig blieben. Da das zweite 
Arbeitspaket innerhalb eines Tages abgeschlossen werden konnte, waren 
nach dem dritten Tag noch ganze vier Tage zur Bearbeitung des letzten 
Paketes übrig. Während der nächsten zwei Tage traten jedoch mehrere 
Probleme auf, sodass das Projektteam die volle Zeit bis zur Deadline am 
siebten Tag in Anspruch nehmen musste.
Zu beachten ist, dass der erfolgreiche Einsatz des Burn-Down-Charts 
maßgeblich davon abhängt, wie präzise der Aufwand geschätzt wurde. Wenn 
ein Team tendenziell den Aufwand überschätzt, wird die Fortschrittslinie
 immer vorzeitig die X-Achse treffen, so dass das Projekt früher 
abgeschlossen wird, als geplant. Der umgekehrte Effekt tritt bei 
Unterschätzung des Aufwands ein, und das Projekt verzögert sich.
 

 
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